Organisation
Mit der Organisation und Unterstützung von World of XChange war ich von Anfang an sehr zufrieden. Da ich mich sehr kurzfristig dazu entschieden hatte, ein Praktikum über World of XChange zu machen und ich mich darüber hinaus gerade in meiner Klausurenphase befand, war ich sehr froh darüber, stets einen Ansprechpartner zu haben. Obwohl noch immer viel Arbeit selbst zu erledigen ist (Flug, Visum) war ich froh über hilfreiche Informationen, die mir bereitgestellt wurden. Es gab mir im Vorfeld auch ein gutes Gefühl, zu wissen, dass es auch in Australien Ansprechpartner gibt.
Von der Partnerorganisation in Sydney wurde ich zunächst etwas enttäuscht, da mir statt in Sydney ein Praktikum in Brisbane angeboten wurde. Zunächst hieß es, dass dies das einzige sei, was sie mir bieten könnten. Doch wenige Tage später bekam ich ein Angebot in Sydney und das war mein Traumpraktikum. Es lohnt sich also nochmal nachzuhaken, wenn es nicht dass ist, was man sich vorstellt. Schließlich zahlen wir viel Geld für die Vermittlung und sollten erwarten können, dass alles versucht wird, um uns das zu bieten, was wir uns vorstellen.
In Sydney dann war das Partnerbüro stets hilfsbereit und trug mit regelmäßigen social evenings dazu bei, dass man andere Praktikanten kennenlernen konnte. Für viele wahrscheinlich sehr angenehm, für mich eher negativ, war, dass bei diesen Abenden fast ausschließlich Deutsche anzutreffen sind.
Wohnen
In Deutschland entschloss ich mich für Homestay. Ich entschied mich gegen ein Appartement mit anderen Praktikanten, da ich fürchtete, dass ich dort mit zu vielen Deutschen zusammenwohnen würde. Nicht, dass ich meine Landsleute nicht mag, aber es war mir wichtig in den 3 Monaten, die ich in Australien verbracht habe, soviel wie möglich für meine Sprache zu tun und andere Kulturen kennen zu lernen.
Von Homestay erwartete ich mir, in einer australischen Familie untergebracht zu sein, vielleicht mit anderen Internationals zusammen dort zu wohnen und einfach zu erleben, wie man in Sydney als Einheimischer lebt. Zunächst wurde ich bei einer Anfang 60-jährgen Frau untergebracht, die sehr freundlich und herzlich war. Da sie ihre Wohnung ein paar Wochen später verließ, konnte ich dort nur 2 Wochen bleiben und zog dann zu einer zweiten Anfang 60-jährigen alleinstehenden Frau. Dort wohnte eine französische Studenten mit mir und wir waren sehr froh, dass wir uns hatten, denn diese Frau war nicht nur undankbar und gab uns ständig das Gefühl, dass wir ihr eine Last sind, sie war auch gemein und hat uns regelmäßig angemotzt. Sofort in der ersten Woche hatte ich entschieden, dass ich dort nicht bleiben möchte und habe mich an das Partnerbüro in Sydney gewendet. Die sagten mir, sie würden sich an die Homestay Organisation wenden, aber baten mich auch darum, mich selbst nach etwas Neuem umzuschauen. Das habe ich dann getan und fand sehr schnell eine WG. Allerdings gab es bei Homestay die Regel, dass man, sobald man kündigt, noch zwei Wochen weiter zahlen muss. Da ich nicht doppelt zahlen wollte, bin ich dann noch 2 quälende Wochen bei dieser Frau geblieben. Ich weiß, dass ich sehr viel Glück hatte mit der WG, denn dort konnte ich dann tatsächlich erst 2 Wochen später einziehen ohne bis dahin Miete zu zahlen.
Mit der WG war ich absolut glücklich. Ich wohnte dort bei einer Australierin und einem Neuseeländer und hatte tolle 7 Wochen mit den beiden. Das einzige, was man dazu vielleicht noch anmerken sollte ist, dass es natürlich nicht so sauber war, wie bei den zwei Frauen. Jedoch kann einem das auch in einer Familie passieren, wie ich von anderen gehört habe.
Praktikum
Mein Praktikum hat mir sehr gut gefallen. Ich wurde dort sehr nett aufgenommen, meine Kollegen waren freundlich und hilfsbereit und die Arbeitsatmosphäre sehr angenehm. Positiv war, dass dieses Praktikum zu meinem Studienschwerpunkt passte und ich mit vielen Sachen schnell etwas anfangen konnte. Meine Betreuerin war super und stand mir stets zur Seite, vor allem, wenn sie merkte, dass ich mit etwas unzufrieden war. Natürlich hatte ich, wie in jedem Praktikum, einige stupide Aufgaben, aber wir haben von Anfang an abgesprochen, dass ich die Hälfte des Tages diese stupiden, aber leider notwendigen Aufgaben erledige und die andere Hälfte dazu nutze, interessante Sachen zu machen, die mir Spaß machen und mich in irgendeiner Weise weiterbringen.
Großer Nachteil ist natürlich die fehlende Vergütung. Doch dies ist ja von Anfang an bekannt und da australische Firmen so etwas wie ein Praktikum kaum kennen, war es mir unmöglich selbst etwas zu finden. Daher war ich einfach froh, auf anderem Wege diese tolle Erfahrung machen zu können. Und das war mir auch das Geld wert, beziehungsweise in dem Fall das fehlende Geld.
Leben
Da ich nach meinem 12-wöchigen Praktikum nur noch 2 Wochen in Australien zur Verfügung hatte, versuchte ich in der Zeit während meines Praktikums so viel zu sehen, wie möglich. Dadurch, dass ich während der Woche von 9 bis 5 gearbeitet habe, musste ich meine Stadterkundungen meist aufs Wochenende verschieben. Dadurch war ich samstags und sonntags meist nur unterwegs und mein Mitbewohner sagte immer, ich sei unglaublich, denn ich würde in 3 Monaten machen, was der normale Sydney Bewohner in 3 Jahren erlebt. Aber es war einfach eine tolle Zeit und eine lange to-do Liste.
Sydney ist eine geniale Stadt, von der man nicht genug bekommt. Es gibt wunderschöne Plätze zum Relaxen, Stände, ein super Nachtleben definitely a place to be!
Wohnen ist etwas teurer als in Deutschland denke ich; natürlich je nachdem wo man wohnt. Lunch und dinner bekommt man meinst für einen guten Preis. Besonders Sushi ist um einiges billiger als in Deutschland. Da muss man zuschlagen! Alkohol ist allerdings meist teurer als bei uns und auch nur in extra Bottle Shops zu bekommen.
Die Leute sind freundlich und hilfsbereit. Steht man mit Karte und verzweifeltem Blick an einer Straßenecke wird einem oft gleich Hilfe angeboten. Im Großen und Ganzen habe ich mich nie fremd gefühlt. Natürlich gibt es kulturelle Unterschiede, doch die Australier leben schon europäisch und man sieht sich als Deutscher nicht mit einer völlig fremden Kultur konfrontiert.
Und ja, es stimmt was man so hört. Die Surfer am Bondi Beach sind verdammt sexy und man bekommt es oft zu hören, das so berühmte No worries mate!