Vor kurzem waren wir zum Urlaub auf einem s.g. "Familienbauernhof" im Bregenzer Wald in Österreich. Wir haben zwei kleine Kinder (2 und 1 Jahr) alt. Den Hof hatten wir im Internet gefunden und extra angefragt, ob dies denn auch was für unsere Kinder sei. Natürlich, wurde uns versichert, es gebe Spielzeug, eine große Spielewiese, sehr viele Tiere, geräumige Ferienwohnungen usw.
Als sind wir los gefahren. Unser Sohn liebt Tiere und freute sich mächtig. Als wir dann angekommen waren die erste Enttäuschung: Die Wohnung (ausgeschrieben für bis zu 5 Leute) verfügte lediglich über ein Kinderzimmer in Größe einer Abstellkammer, so dass das Babybett für unsere Tochter gar keinen Platz mehr hatte. Auch das Elternschlafzimmer war so klein, dass nach dem Aufbau des Bettchens kein Platz mehr war. Spätestens bei unserem Schlafen gehen wäre das Kind wach geworden. So mußten wir jeden Abend die Matratzen ins "Wohnzimmer" tragen und dort schlafen. Wenn man es schlafen nennen kann. Der Vermieter wohnte im gleichen Haus. Rund um die Uhr jede Nacht waren wir massivem Lärm ausgesetzt (Türenknallen, Gepolter im Haus, Geschrei), teilweise bis 0 Uhr und ab 05.30 Uhr ging es weiter. An Schlaf war nicht nur bei den Kindern nicht zu denken und so waren sie dann auch gelaunt. Darauf angesprochen kam vom Vermieter nur der Kommentar, man wisse, dass es laut sei.
Am nächsten Tag gingen wir auf die Suche nach den zahlreichen Tieren. Zu finden waren lediglich: Ein Hase, ein Meerschweinchen, drei Enten und ein paar weggesperrte Hühner und ein paar Katzen an die man gar nicht ran durfte.
Also wollten wir die angebotenen Spielsachen nutzen: Trettraktoren, eine Schaukel, Sandkasten und die s.g. riesige Spielewiese. Diese entpuppte sich als Tierklo für die Katzen und Enten, wo man sich hinsetzte faßte man in Tierfäkalien. Also wichen wir auf die Trettraktoren aus, diese waren alle kaputt, die Sitze weggerissen, spitze Kanten verkratzten die Beine unseres Sohnes. Unsere Tochter krabbelte in den Sandkasten und mußte erst einmal von der dort ansässigen Ameisenkolonie befreit werden. Das angebotene Spielzeug für drinnen und draußen war defekt oder bestand (wie das Sandkastenspielzeug) aus ausgemistetem Geschirr.
Wie Kinder so sind waren sie täglich dreckig von oben bis unten. Eine Waschmaschine für die Gäste gab es nicht.
Einziger Trost war die traumhafte Gegend. Und dann kam der Hammer: Bei der Abfahrt darauf angesprochen, ob es uns gefallen hätte, haben wir halt gesagt, was Sache war. Und dann diese Reaktion: Der Vermieter sagte uns wortwörtlich: Wenn wir mit unseren Kindern überfordert seien und das wären wir ja wohl, hauptsächlich ich als Mama, dann sollten wir doch nächstes Mal unser Kindermädchen mitbringen. Oder warum sonst müßten unsere Kinder alleine spielen? Die Spielsachen seien ungefragt von unseren Kindern benutzt worden und gar nicht für Kinder dieser Altersklasse geeignet. Und was wir uns eigentlich vorstellen würden, was für Tiere auf einem Bauernhof zu finden seien?! Es wären ja genügend Tiere da. Ferner hätten wir uns nicht am Lärm im Haus zu stören, unsere Kinder hätten ja auch geschrieen. Total verstört sind wir heim gefahren.
Jetzt frage ich mich: Was soll das? Eine Beschwerde beim Touribüro brachte gar nix, im Gegenteil, wir erhielten die ganzen Unverschämtheiten noch einmal als E-Mail. Haben wir zu hohe Erwartungen gehabt oder woran liegt diese Reaktion? Kann ich für einen Haufen Kohle pro Tag nicht ein bißchen Erholung erwarten? Und sollte auf einem Familienbauernhof Kindergeschrei nicht selbstverständlich sein? Mir fällt da nichts zu ein. Tut mir leid...